Wasser kennt keine Grenzen
Wasser kennt keine Gemeindegrenzen – Startschuss zur Blies-Renaturierung
Gewässer machen an Gemeindegrenzen nicht halt. Daher haben sich die Stadt St. Wendel, die Gemeinden Oberthal, Tholey und Nohfelden mit der Naturland Ökoflächen Management GmbH (ÖFM) zusammengeschlossen, die Obere Blies gemäß der EU-Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu renaturieren. Von der Bliesquelle in Selbach bis zur Kläranlage St. Wendel sollen in einem ersten Bauabschnitt insgesamt 15 km in einen naturnahen Zustand überführt werden. Es werden Wanderhindernisse wie Verrohrungen, Bauschutt und Müll entfernt und so die Durchgängigkeit der Blies wieder hergestellt. Ca. 2,7 km Gewässerrandstreifen werden ausgezäunt und mit rund 570 standorttypischen Ufergehölzen bepflanzt und 27 sogenannte Raubäume im Wasser verankert.
„Begradigte und betonierte Bäche und Flüsse sind ein Risiko für Hochwasser, aber auch für die Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen. Ich freue mich sehr, dass sich an der Oberen Blies gleich vier Kommunen mit der ÖFM zusammentun, um dem Gewässer sein natürliches Bett zurückzugeben. Ein schönes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit“, betont Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul, der drei Zuwendungsbescheide überreichte. Das Land unterstützt diese Maßnahme mit 95 Prozent der anfallenden Kosten und insgesamt 244.263,03 EUR.
„All diese Maßnahmen helfen den Gewässern, ihre ursprüngliche Eigendynamik zu erlangen und bilden eine erste Grundlage für den Hochwasserschutz, insbesondere durch die Schaffung von Retentionsraum“, ergänzt Eberhard Veith, Geschäftsführer der ÖFM. „Die ÖFM hat langjährige Erfahrung in der Umsetzung der WRRL und übernimmt für die Gemeinden und die Stadt als kompetenter Partner die Umsetzung und Koordination sämtlicher Maßnahmen.“